Zapftechnik und Reinigung

So berechnen Sie den einzustellenden Zapfdruck

Im Grunde genommen ist das Zapfen von Bier über eine Schankanlage ein einfacher physikalischer Prozess. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Schankanlage mit einem Kompensatorhahn ausgestattet ist. Dennoch erlebt man es immer wieder, dass Schankanlagen falsch eingestellt sind, so dass das Zapfen für alle Beteiligten von der Freude zur Qual wird. 

Der häufigste Fehler dabei ist: Wenn es schäumt wird der Zapfdruck gesenkt. Dies ist falsch!

Wenn es schäumt, dann muss der Zapfdruck erhöht werden. Bier enthält Kohlensäure. Es wird daher unter Druck abgefüllt. Würde man es nicht unter Druck abfüllen, so würde sich die Kohlensäure entbinden und in Flaschen und Fässern würde sich Schaum bilden. Wenn also in der Bierleitung zu wenig Druck ist, so entbindet sich die Kohlensäure in der Bierleitung. Aus dem Zapfhahn kommt dann nur noch Schaum. Der Druck muss dann so weit gesteigert werden, bis sich die Kohlensäure wieder im Bier löst und kein Schaum mehr in der Bierleitung ist. 

Wie es geht sehen Sie in der rechten Spalte.

Zapfanleitung für 10 und 15 l Partykegs


Sie sind der Hingucker jeder Party - ein Fässchen frisches Bier. Sie sind der Genuß jeder Party - vorausgesetzt das Bier läuft auch wirklich wie es soll. Damit es genau das tut haben wir einige Tipps und Tricks in unserer Zapfanleitung zusammengestellt, die Sie hier zum Download finden.

Das Team der Lahnsteiner Brauerei wünscht viel Spaß und Genuß bei der nächsten Party!

Schritt 1

So berechnen Sie den einzustellenden Zapfdruck:

Biertemperatur (= Bierkellertemperatur) feststellen und den zugehörigen Sättigungsdruck ablesen. 

5°C = 0,8 bar 
6°C = 0,9 bar 
7°C = 1,0 bar 
8°C = 1,0 bar 
9°C = 1,1 bar 
10°C = 1,2 bar 
11°C = 1,3 bar 
12°C = 1,4 bar 
13°C = 1,5 bar 
14°C = 1,5 bar 
15°C = 1,6 bar 
16°C = 1,7 bar 
17°C = 1,8 bar 
18°C = 1,9 bar 
19°C = 1,9 bar 
20°C = 2,0 bar 
21°C = 2,0 bar 
22°C = 2,1 bar 
23°C = 2,2 bar 
24°C = 2,3 bar 
25°C = 2,4 bar 
26°C = 2,5 bar 

Achtung:
Im Sommer insbesondere bei Festen kommt es oft vor, dass Bier bis 26°C Temperatur hat. Im Winter manchmal nur 8°C.

2. Schritt: Förderdruck ermitteln und zum Sättigungsdruck hinzurechnen


Höhenunterschied 

Man braucht pro Meter Höhe (Fassboden bis Zapfhahn) 0,1 bar. Dies gilt unabhängig vom Leitungsquerschnitt. 

Leitungslänge 

Die Reibungsverluste sind abhängig von der Länge und dem Durchmesser der Bierleitung. Bei 7 mm Leitungen rechnet man 0,1 bar pro 2 m, bei 10 mm Leitungen 0,1 bar pro 6 m Länge. 

3. Schritt: Zapfdruck berechnen


Rechnen Sie die 3 Drücke für Sättigung, Höhenunterschied und Leitungslänge zusammen. 

Beispiel: 
Bei 20 °C Biertemperatur, 3 m Höhenunterschied und 6 m Leitungslänge bei einer 10 mm Leitung hat man  2,0 bar (Sättigungsdruck) + 0,3 bar (Höhenunterschied) + 0,1 bar (Leitungslänge) ergibt einen Zapfdruck von 2,4 bar. 

Dieser Druck sollte in der Praxis auf keinen Fall unterschritten werden. Im Zweifelsfall sollte der Druck erhöht werden.

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